1. Weiden
Im Januar tritt Reger in Berlin als Liedbegleiter von Josef Loritz auf und wird von Otto Leßmann freundlich rezipiert. Im März spielt Karl Straube in einem Münchner Konzert fünf große Orgelwerke Regers, die dem angereisten Komponisten erneut gute Besprechungen einbringen. Auf Vermittlung Philipp Wolfrums bringt Straube im Juni beim Tonkünstlerfest des ADMV Regers Phantasie und Fuge über B-A-C-H op. 46 zur Aufführung und erreicht dadurch überregionale Beachtung; Reger kann aus Zeitmangel nicht teilnehmen. Im Juli gibt der Ulmer Organist Karl Beringer sein erstes großes Regerkonzert. Mit den Orgelstücken op. 59 kommt es zur Verbindung mit dem Verlag C.F. Peters.
Reger vermisst die musikalischen Anregungen und fühlt sich in Weiden zunehmend eingeengt, so dass er seine Fühler nach München ausstreckt. Es gelingt ihm, seine Eltern zu einem Ortswechsel zu bewegen und übersiedelt nach der Frühpensionierung des Vaters mit ihnen und seiner Schwester Emma am 1. September nach München-Haidhausen; zahlreiche Manuskripte von frühen oder verworfenen Werken, die für ihn ihre Bedeutung verloren haben, schenkt er zum Abschied Adalbert Lindner.

2. München
In München nimmt Reger sogleich mit wichtigen Persönlichkeiten des dortigen Musiklebens Kontakt auf, darunter Max Schillings, der Vorstand des Musikausschusses des ADMV. »Schillings, Hausegger, Braungart sind Prachtmenschen – ist so mein hauptsächlichster Verkehr neben Loritz!« (Brief vom 4. Dezember an Adalbert Lindner) Er arbeitet erneut an einem Orgelkonzert (WoO I/7), das beim nächsten Tonkünstlerfest aufgeführt werden soll, kommt aber über das Planungsstadium nicht hinaus. Anfangs ist er ein eifriger Konzertgänger (auch als Kritiker), reduziert den Besuch aber im folgenden Jahr, da er sich gedanklich zu sehr mit Musik beschäftige und die Konzertprogramme “zu viel des Einschläfernden”1 enthielten. Im November gibt Karl Straube in München einen weiteren vielbeachteten Reger-Abend mit den Drei Choralphantasien op. 52 und der Phantasie und Fuge über B-A-C-H op. 46.
Als Liedbegleiter und Kammermusiker findet Reger uneingeschränkte Anerkennung. Seine nun einsetzende, zeitlebens andauernde umfangreiche Konzerttätigkeit trägt wesentlich zur Auseinandersetzung mit seinem Werk und zu dessen Erfolg bei. Reger übernimmt einige Privatschüler in Theorie und Klavierspiel, deren Zahl in den folgenden Jahren stark anwächst.
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Reference
Max Reger Biography – 1901, in: Max-Reger-Portal, www.maxreger.info/biography/1901, Max Reger Biography Data, V. 3.0, last check: 24th March 2023.