1. Wiesbaden

Tilly Hilf, Regers Jugendliebe in Wiesbaden (undatiert). – Max-Reger-Institut, Karlsruhe.
Tilly Hilf, Regers Jugendliebe in Wiesbaden (undatiert). – Max-Reger-Institut, Karlsruhe.

Am 14. Februar findet – unter Beteiligung des Komponisten – in der Berliner Sing-Akademie das erste ausschließlich Regers Werk gewidmete Konzert mit der Uraufführung des Klaviertrios h-moll op. 2, der vollständigen Violinsonate d-moll op. 1 (siehe 1891), der Cellosonate f-moll op. 5 und Liedern statt. Otto Leßmann wirft Reger in seiner Kritik vor, sein Vorbild zu “überbrahmsen”, und rät zur Umkehr. (Rezension) Wegen des ausbleibenden künstlerischen Erfolgs bahnt sich eine erste Krise an, die durch eine unglückliche Liebe zu Tilly Hilf (s. Abb.), der Tochter eines Wiesbadener Regierungsrats, verstärkt wird; Vereinsamung, Depression und Flucht in den Alkohol sind die Folge.

Im Herbst wird Reger durch Arthur Smolians positive Rezension Max Reger und seine Erstlingswerke im Musikalischen Wochenblatt wieder motiviert. Smolian, damals Lehrer am Badischen Konservatorium in Karlsruhe, stellt den Kontakt zum dortigen Generalmusikdirektor Felix Mottl und zum Konservatoriumsdirektor Heinrich Ordenstein her, doch scheitert Mottls Plan, Regers Klaviertrio op. 2 in Karlsruhe aufzuführen. In der Neuauflage seines Lexikons nennt Hugo Riemann Reger ein “reiches, vielversprechendes Kompositionstalent”1. Reger unterrichtet am Wiesbadener Konservatorium neben Klavier und Orgel zusätzlich Theorie und erteilt weiterhin private Klavierstunden. Im September sendet er Eugen d’Albert virtuose Bach-Bearbeitungen (RWV Bach-B1) und überträgt zu dessen großer Zufriedenheit die Ouvertüre zu Grillparzers »Esther« für Klavier zu vier Händen (RWV d’Albert-B1).


1
Hugo Riemann, Musik-Lexikon, 4. vollständig umgearbeitete Auflage, Leipzig 1894, S. 870 (Artikel Max Reger)

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Reference

Max Reger Biography – 1894, in: Max-Reger-Portal, www.maxreger.info/biography/1894, Max Reger Biography Data, V. 3.0, last check: 24th March 2023.