1. Wiesbaden

Reger im Jahr 1893. – Elsa Regers Fotoalbum, Max-Reger-Institut, Karlsruhe.
Reger im Jahr 1893. – Elsa Regers Fotoalbum, Max-Reger-Institut, Karlsruhe.

Anfang des Jahres erscheinen die ersten fünf Opera Regers im Verlag Augener & Co. Im Februar tritt Reger als Schüler aus dem Wiesbadener Konservatorium aus, bleibt aber als Lehrer für Klavier und Orgel angestellt; um sich über Wasser zu halten, erteilt er zusätzlich privaten Klavierunterricht, auch im Hause der preußischen Offiziersfamilie von Bagenski, wo er im Frühjahr seine spätere Ehefrau Elsa von Bercken, geb. von Bagenski kennenlernt. Er tritt mehrfach als Pianist im Casino und im Konservatorium auf und spielt dabei seine noch unveröffentlichte Bearbeitung von Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge D-dur BWV 532 (RWV Bach-B1 Nr. 3); er sieht sich “auf der Bahn des Klavierspielers angelangt – Composition Hauptsache selbstverständlich” (Brief vom 15. Februar 1893 an Adalbert Lindner).

Heinrich Reimann publiziert im Juli in der Allgemeinen Musik-Zeitung den ersten relevanten Artikel über Regers Kompositionen; er nennt ihn einen “Brausekopf”, den er vor Übersteigerungen warnt, erwartet aber Großes von dem neu sich erhebenden Talent (Rezension). Reger schreibt Rezensionen für das gleiche Organ (bis Ende 1894) und erwirbt sich durch sein kompromissloses Urteil wenig Freunde; immerhin geben einige positive Besprechungen auch Anlass, mit angesehenen Musikern und Komponisten in Verbindung zu treten.

Erstdruck der  op. 5, London, Augener & Co. (September 1893), Exemplar mit eigenhändiger Widmung an Oskar Brückner (»Herrn Kammervirtuosen | Oskar Brückner | in Verehrung | Max Reger | Wiesbaden 2. Oktober 1893.«), Max-Reger-Institut, Karlsruhe, Signatur: Mus. DE 01.
Erstdruck der Cellosonate f-moll op. 5, London, Augener & Co. (September 1893), Exemplar mit eigenhändiger Widmung an Oskar Brückner (»Herrn Kammervirtuosen | Oskar Brückner | in Verehrung | Max Reger | Wiesbaden 2. Oktober 1893.«), Max-Reger-Institut, Karlsruhe, Signatur: Mus. DE 01.

Reger strebt nach Selbstständigkeit und entfremdet sich von Hugo Riemanns dogmatischem Musikverständnis; er drängt den Brahms-Einfluss bewusst zurück und studiert die von Riemann abgelehnten Werke Franz Liszts. Die Uraufführung der Cellosonate f-moll op. 5 im Oktober stößt auf negative Kritik.

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Reference

Max Reger Biography – 1893, in: Max-Reger-Portal, www.maxreger.info/biography/1893, Max Reger Biography Data, V. 3.0, last check: 24th March 2023.