1. Wiesbaden

Porträt des 23-jährigen Reger, das dieser auch an  schickte, Exemplar mit Widmung (»Seinem besten Freunde Karl Gemünd | zur freundlichen Erinnerung an | Max Reger«), datiert Wiesbaden Juni 1896. – Abgebildet in , Nr. 12 (Juli 1934), Titelblatt.
Porträt des 23-jährigen Reger, das dieser auch an Johannes Brahms schickte, Exemplar mit Widmung (»Seinem besten Freunde Karl Gemünd | zur freundlichen Erinnerung an | Max Reger«), datiert Wiesbaden Juni 1896. – Abgebildet in MMRG, Nr. 12 (Juli 1934), Titelblatt.

Im Februar besucht Reger ein Konzert der Museumsgesellschaft in Frankfurt, in dem Richard Strauss seinen Till Eulenspiegel dirigiert und Ferruccio Busoni als Solist in einem Klavierkonzert von Anton Rubinstein auftritt; er macht persönliche Bekanntschaft mit beiden Komponisten. Eine Aufführung seines Klaviertrios h-moll op. 2 bei der Tonkünstlerversammlung des Allgemeinen Deutschen Musikvereins (ADMV) in Leipzig wird abgelehnt, da er zu wenig Verdienste um Franz Liszt, den Gründer des ADMV, habe. Reger sendet Johannes Brahms seine Suite e-moll op. 16 und bittet ihn, die Widmung seiner ersten Symphonie anzunehmen; Brahms akzeptiert freundlich und sendet seine Fotografie. Augener & Co. lehnt den Druck der vierhändigen Bearbeitung der Orgelsuite ab, veröffentlicht aber weitere Bach-Arrangements (RWV Bach-B2). Im Juni sind 187 Seiten eines Klavierkonzerts f-moll (WoO I/4) für Eugen d’Albert geschrieben, im Juli ist eine Symphonie h-moll (WoO I/5) weitgehend fertiggestellt. Beide Werke werden dem Augener-Verlag für August/September angekündigt; ihr Schicksal ist ungeklärt.

Im Oktober beginnt Reger seine Militärzeit als Einjährig-Freiwilliger am Ende der möglichen Zurückstellungszeit. Da hierdurch erhebliche Kosten entstehen, die zur Finanzierung einkalkulierten Werke (Sinfonie h-moll und Klavierkonzert f-moll) aber nicht gedruckt worden waren und die Verdienstmöglichkeiten durch Unterricht und Komposition ausfallen, gerät Reger in immer tiefere Verschuldung: “Kein Mensch gibt mir einen Pfennig; ich stehe allein da; u kümmert sich niemand um mich; im Gegenteil, meine Herren Kollegen (die Herren Musiker) thun ja alles um mich „klein“ zu kriegen” (Brief vom 19. Dezember an August Döring). Zum Militärdienst ungeeignet, verbringt er schon die ersten Wochen (seit Mitte Oktober) wegen einer Fußgelenk-Entzündung im Lazarett. Die erhoffte Dienstuntauglichkeit wird jedoch nicht festgestellt; Reger muss die gesamte Zeit abdienen: “Da vergeht einem die Lust am Leben. Und so soll es nun jahraus-jahrein gehen. Nun, ich verliere den Mut nicht; ich lebe u. sterbe für meine heilige, hochheilige Kunst – u. finde ich keine Anerkennung, so soll man mich einfach so einscharren.” (Ebda.)

Postal items from this year whose sender or addressee is Max Reger.


Images from the Max Reger Foto Gallery that originate from this year and have a direct reference to Max Reger.


Reference

Max Reger Biography – 1896, in: Max-Reger-Portal, www.maxreger.info/biography/1896, Max Reger Biography Data, V. 3.0, last check: 24th March 2023.